Luft. Ich brauchte einfach nur frische Luft, weswegen ich auch das tat, was ich am Besten konnte. Wie immer floh ich einfach. Floh ich vor meinen Gefühlen. Vorallem jedoch, da mich diese im Moment einfach überrannten. Das hätte man nicht von Katherine Pierce erwartet, eigentlich sollte ich das doch gleich ausnutzen, sollte den Kuss erwidern und dankbar sein, dass er mir wohl noch eine Chance gibt, dankbar sein, dass er mich noch immer liebt. Doch wieso? Wieso schlug sein Herz noch für mich? Das war wirklich wahnsinnig, nach all dem, was ich ihm angetan hatte, sollte er mich einfach hassen. Für immer und ewig. Gleich nachdem seine Lippen die meinen berührten, lief ich einfach davon - ohne Schuhe, ohne meine Tasche. Draußen regnete es und innerhalb kürzester Zeit waren meine Haare plittschnass. Mein gesamter Körper fröstelte, ich zitterte - doch kam das Zittern nicht nur durch die Kälte, sondern durch alles...
Schnell lief ich die Straßen entlang und als ich an meiner Wohnung ankam, lief ich die Treppen hinauf, bis zum zweiten Stock. Einen Momentlang blieb ich vor meiner Wohnung stehen, lehnte mich an die Tür an und versuchte ruhig zu atmen, mich zu beruhigen, wieder klar zu denken, was mir jedoch nicht wirklich gelang. In meiner Tasche kramte ich schließlich nach meinem Schlüssel, der mir natürlich - wie konnte es auch anders sein - aus der Hand fiel, weswegen ich mich bückte und schließlich eine bekannte Stimme vernahm, die mir sofort Sorgen bereitete...